Aktuelles aus der Diakonie in Nordhausen
Die Diakonie in Nordhausen Stiftung "Maria im Elende" GmbH ist mit den Standorten Nordhausen und Bleicherode Träger von drei Seniorenheimen, eingestreuter Kurzzeitpflege, Begegnungsstätten, Seniorenwohnungen, Suchtkrankenhilfe und einer Tagespflege in Harztor. In der Gemeinde Sonnenstein zählen außerdem zwei Kindergärten zu uns.
Erfolgsgeschichte aus der Diakonie in Nordhausen Stiftung „Maria im Elende“ GmbH: Ein neues Leben durch die Tagesstätte – Matthias Ertmer
Matthias Ertmer, 56 Jahre alt, ist heute ein lebendes Beispiel für die Kraft der Veränderung und des Neubeginns. Doch sein Lebensweg war nicht immer von Erfolg geprägt. Vor zwölf Jahren, als er in die Tagesstätte der Diakonie „Trockendock“ kam, hatte er bereits viele Jahre des Leidens hinter sich...

Als Alleinstehender hatte er sowohl seine Mutter als auch seinen Bruder verloren und stand alleine mit seiner Sucht da. Die Alkoholsucht hatte ihn immer weiter von sich selbst entfernt, und er war sich seiner Krankheit anfangs gar nicht bewusst.
Es war seine Ärztin, die ihn schließlich auf die Folgen seines Konsums hinwies. Nachdem er zunächst versuchte, einen Kaltentzug zu machen, merkte er, dass er die Kontrolle nicht hatte. 11 Entgiftungen später fand Matthias schließlich den Weg in die Tagesstätte der Diakonie „Trockendock“. Dies war eine Entscheidung, die er heute als „die beste meines Lebens“ bezeichnet. Die Entscheidung, die Tagesstätte aufzusuchen, war ein Wendepunkt, der ihm half, sich selbst wiederzufinden und sein Leben neu zu gestalten.
„Ich war damals sehr in mich gekehrt, hatte kein Selbstwertgefühl“, erinnert sich Matthias. Doch die liebevolle und respektvolle Betreuung der Mitarbeitenden in der Tagesstätte, insbesondere durch Andrea Poppendick, Diplom-Sozialpädagogin, half ihm, aus sich herauszukommen und Vertrauen in sich selbst aufzubauen. „Das ist für mich goldwert“, sagt Matthias heute. Die Tagesstätte bot ihm nicht nur therapeutische Unterstützung, sondern auch die Möglichkeit, neue Perspektiven zu entwickeln und sein Leben aktiv zu gestalten.
Ein besonders wichtiger Aspekt seiner Erholung war die kreative Entfaltung in der Malerei. „Durch die Tagesstätte habe ich ein altes Hobby wieder ins Leben zurückgeholt“, erklärt Matthias. Heute ist er ein begeisterter Künstler, der mit Farben spielt und sich von den Eindrücken und Reflexionen des Alltags inspirieren lässt. Die Tagesstätte stellt ihm sowohl die notwendigen Mittel als auch die Räumlichkeiten zur Verfügung, um seiner Leidenschaft nachzugehen.
Neben der kreativen Arbeit wurde auch großer Wert auf Gemeinschaft und Ausflüge gelegt. Einmal im Jahr unternimmt die Tagesstätte gemeinsam mit den Teilnehmenden Ausflüge, bei denen neue Orte entdeckt werden. Diese Erlebnisse sind für Mathias sehr wertvoll geworden, und die Postkarten, die er von diesen Ausflügen mitnimmt, sind heute für ihn zu bedeutungsvollen Erinnerungsstücken geworden. Die Reisen helfen ihm nicht nur, neue Perspektiven zu gewinnen, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl, das ihm sehr am Herzen liegt.
Heute lebt Matthias in einer eigenen Wohnung, die er seit sechs Jahren bewohnt. Gemeinsam mit seinen zwei Wellensittichen und seiner Leidenschaft für den Modellbau – insbesondere Fahrzeugmodelle im Maßstab 1:32/35 – hat er ein Zuhause gefunden, das ihm Stabilität und Freude bringt. „Ich kann mir ein Leben ohne die Tagesstätte nicht mehr vorstellen“, sagt er. Sie war der Ort, der ihm half, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und neue Ziele zu setzen.
Darüber hinaus engagiert sich Matthias aktiv in der Präventionsarbeit. In Schulen hält er Vorträge zur Suchtprävention und gibt Jugendlichen wertvolle Hinweise, wie sie frühzeitig gegen Suchtverhalten angehen können. Es ist ihm wichtig, seine eigenen Erfahrungen zu teilen und anderen zu helfen, die gleichen Fehler zu vermeiden, die er selbst gemacht hat.
Matthias' Geschichte ist ein beeindruckendes Beispiel für die Möglichkeit der Veränderung, des Neuanfangs und der persönlichen Weiterentwicklung. Durch die Unterstützung der Diakonie in Nordhausen Stiftung „Maria im Elende“ GmbH und der Tagesstätte „Trockendock“ hat er nicht nur seine Sucht überwunden, sondern auch das Vertrauen in sich selbst und in die Zukunft zurückgewonnen. Er blickt heute mit Zuversicht auf das Leben und ist stolz darauf, wie weit er gekommen ist.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die ihm auf diesem Weg zur Seite standen und ihn unterstützt haben, sein Leben neu zu gestalten.